Was macht dieses ganze Ort Besonderes, ist podgutnica – ein rotes Halstuch, das die Mädchen in Turopolje den Jungen unter dem Hals gebunden, bevor er zu den Militärdienst ging und wird als ein Vorläufer der Krawatte angesehen. Das Halstuch a la Croata (auf kroatische Weise) gebunden wurde an unseren Soldaten im 17. Jahrhundert in Paris wiedererkannt und wurde nach den Kroaten Krawatte genannt. Wenn Sie einAndenken, das Sie an Turopolje erinnert, mitnehmen wollen, ist podgutnica das perfekte Souvenir für Sie.
Wenn eine Frau Kopfbedeckung trug, war das ein klarer Zeichen, dass sie verheiratet war. Dieser alte Brauch wurde auch bis heute erhalten. Sofort nach der Hochzeit wurden der jungen Schwiegertochter die Zöpfe auf dem Hinterkopf gebunden und die Haare wurde mit der Poculica – eine Art der Trachtenkopfbedeckung gedeckt und am Ende kommt über das alles noch eine Peča (ein Kopftuch). Die Poculica bedeckte die ganze Haare, wurde aus Hausleinwand gefertigt und mit breiter, handgewebter oder fertiggestellter Spitze umsäumt. Die Muster wurden auf dem Webstuhl gewoben, aber per Hand gestickt und auf die Poculica genäht.
Warum gerade die Heilige Lucija die Beschützerin von Turopolja ist, erklärt der renommierte Historiker Emil Laszowski in dem Buch "Die Geschichte von Turopolje", in dem er erklärt, dass in der Vergangenheit die Hauptversammlungen der edlen Gemeinde Turopolje regelmäßig jedes Jahr rund um Jurjevo gehalten wurde, und fand von dem späten 16. oder frühen 17. Jahrhundert am 13. Dezember bzw.auf dem Tagder heiligen Lucija statt. Heute wird an diesem Tag der Tag der Stadt von Velika Gorica feiert und in der Woche vor dem Fest der Stadt werden zahlreiche kulturelle Veranstaltungen unter dem Namen Die Tage der Lucija organisiert.
Eine der eingebürgerten Meinungen, was den Namen der Region Turopolje betrifft, ist, dass der Name Turovo polje (Turs Feld), bzw. Turopolje (Turfeld) aus dem altslawischen Wort «tur» stammt, das das langhörnige Rind bezeichnete und der „Befruchter“ und der „Sonnengott“ bedeutete. Das Rind starb im 16. Jahrhundert aus und wurde eng mit der Landwirtschaft verbunden. Da das Pflügen symbolisch die Befruchtung der Mutter Erde bedeutete, wurden dem Rind auch die entsprechenden „heiligen“ Merkmale zugeschrieben. Das Rind war im Leben der Einwohner von sehr großen Bedeutung, deswegen wurde „Tur“ die Grundlage zahlreichen Toponyme. Die Region Turopolje wurde aber bis zum 16. Jhd. „Campus Zagrabiensis“, bzw. Zagrebačko polje (Zagreber Feld, Agramer Feld) genannt, oder nur kurz Campus (Feld). Erst im 16. Jhd. wurde der Name Campus allmählich vom Namen Turovo polje, bzw. Turopolje verdrängt.
Wenn Sie die interesante Geschichte der Altstadt Lukavac lesen, können Sie die Information finden, dass gerade an dieser bestimmten Stelle Hexenprozesse gehalten wurdenund der Beweis dafür ist das Gefängnis Coprnikim Erdgeschoss des Schlosses. Die bekannte kroatische Schriftstellerin Marija Juric Zagorka hat einen großen Teil des Romanes „Tochter des Lotrščak“(Kći Lotrščaka)in Turopolje gesetzt, direkt in die Altstadt von Lukavac, wo nach ihren Worten Hexen häufig erschienen.
Die Adeligen konnten allein in den Krieg gehen, oder in Truppen unter den Fahnen, den so genannten Banderiji, die einigen Edelmännern oder sogar geistlichen Würdenträgerngehörten. Auch die Adeligen aus Turopolje mussten natürlich an diesen Insurrektionen teilnehmen. Dafür hatten sie ihre eigene Truppe unter der eigenen Fahne (Banderij) ausgerüstet.
Die Schildkröte ist eine Straßenbahn, die von Pferden gezogen und die von 1907 bis 1937 Fahrgäste und Ballast durch Velika Gorica transportierte. Die Straßenbahnschienen waren 8 Kilometer lang und reichten von Novo Čiče, ein Dorf südwestlich von Velika Gorica, durch das Zentrum von Velika Gorica bis zum Hauptbahnhof Gradići. Außer den Haltestellen auf dem Bahnhof Gradić und der in Novi Čiče gibt es noch 3 Haltestellen – bei dem Krankenhaus, der Post und der Kaserne.
Es ist bekannt, dass August Šenoa in seiner Jugend mit vielen Menschen aus Turopolje befreundet war, also mit den Mitgliedern der weit bekannten Adelsgemeinde von Turopolje, deren Geschichten über den Kampf um Gerechtigkeit und Selbständigkeit er mit viel Interesse zugehört hatte. In Velika Gorica lernte Šenoa Slava ehr. Ištvanić kennen, die er heiratete und die seine große Inspiration und Unterstüzung in seiner literarischen Tätigkeit war. Die Inspiration für einige von seinen Werken – Die Kanone aus Turopolje und Der junge Herr und Diogenens fand er in Turopolje.